Rückschau 2014

IV. Adventsmusik am 14. Dezember 2014

Kraftvolle Sehnsuchtsworte werden zu

Musik in unseren Ohren:

Der Himmel umarmt die Erde, Göttliches will menschlich werden

Mit den kraftvollen Sehnsuchtsworten des Propheten Jesaja hat Pfarrer Hofmann den Kosmos der Klänge eröffnet, das, was Jesaja mitzuteilen hat, zu Musik in unseren Ohren werden lassen. Der Himmel umarmt die Erde! Gnade wird uns geschenkt, wie sie die Welt noch nie erfahren hat. Gott macht unsere tiefste Nacht hell. Die Nacht unserer größten Bedrängnis und Verzweiflung wird zur Heiligen Nacht. Sein schönstes Wort sagt Gott uns zu: Ich liebe dich, du Welt, du Mensch.

Musik, das durften wir am 14.12.2014 in der Kreuzkirche erneut intensiv erleben, Musik birgt eine geheimnisvolle Macht. Sie ist die Muttersprache unseres Menschseins, unser innigstes Verstehen ohne Worte. Sie rührt an unser Tiefstes, an unsere Geheimnisse und Ahnungen und Sehnsüchte.

Mit stimmungsvollen Harfen- und Orgelklängen aus verschiedenen Jahrhunderten vom Barock bis zur Moderne und zu Herzen gehenden anrührenden Liedern öffneten die Harfenistin Linda Sieber, der Organist Tim Oliver Reinschmidt und der Kreuzchor uns unvergessliche Klangräume, die uns die Seele weiteten und uns ein völlig anderes Tempo in unsere getriebenen Herzen legten.

Zwischen den Schlüsselworten Jesajas und den wunderbaren Klängen entfaltete eine Lebenskraft, die in andere Welten hinausspäht, ihre ganze Energie. Sie erzählte zaubrisch von Freude, von Friede, Mut Gelingen, Leuchten, Wunsch und Wohl, Neubeginn, Aufblühen.

Schon der erste Ton der Harfe riss den Himmel auf, etwas Sphärisches strömte ein in unsere Welt und wollte etwas Göttliches menschlich werden lassen. Jenseits aller Dunkelheiten und Bedrängnisse – wir können eine andere Welt hören!

Wenn die Harfe in ihrer brillanten und leuchtend warmen Klangfarbe, in ihrer ganzen Resonanz und Leuchtkraft erklingt, gewinnt der Augenblick Unvergesslichkeit. Ich höre ein vorbehaltloses Ja – es klingt wie die Stimme des Lebens und der Liebe. Strahlend, sphärisch, himmlisch, engelgleich muten die feinen obertonreichen Schwingungen mit ihrem langen glockenreinen Nachhall an. Sie verwandeln den ganzen lauschig ausgeleuchteten Kirchenraum in einen Klangschalenkörper. Eine weich verschmelzende Innigkeit öffnet ein Fenster, durch das der Glanz einer anderen Welt fällt.

Die vielsa(e)itige Auswahl der Harfen- und Orgelwerke von barocken und romantisch-weihnachtlichen Kompositionen bis hin zu spanisch oder irisch anmutenden Stücken erlaubte Linda Sieber, ihrer Harfe eine große Auswahl an Klangeffekten zu entlocken: so auch Klopftechniken, percussive Elemente und temperamentvolle Glissandi.

Wir alle haben während dieser verträumten Klangreise alle Trümmer und Verzweiflungen vergessen, gegen die auch Jesaja mit seiner Advent- und Sehnsuchtsstimme anredete, um schon 700 Jahre vor der Geburt Jesu seinem in Gefangenschaft lebenden Volk Zuversicht und Vision zu schenken. Der Himmel kommt auf die Erde. Gott wird Mensch und legt seine Liebe tief in unser aller Herzen. Es will Weihnachten werden!

 

Von Kirsten Wachholz

II. Sommerserenade am 19. Juli 2014

So vielfältig bunt wie das blühende Leben des Sommers entfaltete sich am Abend des 19. Juli die „Sommerserenade“ in der gut besuchten Kreuzkirche. Das sommerleichte Konzert erfrischte und versüßte mit seinen glockengleichen Harfenlauten, seinem lyrischen Koloratur-Sopran und Chorgesängen wie handgezupfte Schönwetterwolken den fast wüstenheißen Samstag. Für sommerlich heitere Beschwingtheit sorgten unter Leitung von Tim Oliver Reinschmidt die Sopranistin Bettina Weber, die Harfenistin Linda Sieber, der Chor „Das neue Bergquartett“ und der Chor der Kreuzgemeinde. Eine Mischung aus irisch und keltisch anmutenden Liedern des englischen Komponisten Benjamin Britten, instrumentalen Harfenkompositionen von Felix Godefroid und Händel und für Harfe und Sopran konzipierten Gesangstücken von Bizet, Debussy und Mozart führte anmutig und engelgleich wie auch heiter beschwingt durch die blaue Stunde und schenkte den begeisterten Zuhörern eine klangwiegengleiche Oase an diesem heißblütigen Samstag.

Eine Mischung aus irisch und keltisch anmutenden Liedern des englischen Komponisten Benjamin Britten, instrumentalen Harfenkompositionen von Felix Godefroid und Händel und für Harfe und Sopran konzipierten Gesangstücken von Bizet, Debussy und Mozart führte anmutig und engelgleich wie auch heiter beschwingt durch die blaue Stunde und schenkte den begeisterten Zuhörern eine klangwiegengleiche Oase an diesem heißblütigen Samstag. Die musikalische Variationsbreite lag zwischen Romantik und Moderne, ein Hauch von Barock war durch ein Harfenthema von Händel integriert. Linda Siebert konnte insbesondere mit der „Etude de Concert op. 193“ von dem belgischen Harfenisten Felix Godefroid virtuose Höchstleistung darbieten. Die im Temperament fast andalusisch und wie Flamenco anmutenden Harfenklänge begeisterten alle Zuhörer ausnahmslos leidenschaftlich.

Nach den gelungenen Instrumental- und Gesangsdarbietungen traf man sich auf einen kühlenden Tropfen Riesling und Silvaner im Preungesheimer Weinkeller.

Ein großartiger Konzertabend!

Von Kisten Wachholz

Orgelmatinee am 8. Juni 2014

Im Anschluss an den Pfingstgottesdienst waren alle Besucher zu einer Orgel-Matinee eingeladen. In dieser Zeit konnte man sich in den mal lauteren und leiseren, mal tiefen und mal höheren Tonlagen, den sehnsuchtsvollen oder fröhlichen, den melancholischen oder lockeren Melodien, die Herr Tim Oliver Reinschmidt der Orgel entlockte, verzaubern lassen. Sich forttragen lassen vom Geist der Musik …

 

Von Bettina Geisel

Musikalischer AbendGottesdienst am 13. April 2014

Stimmet Hosianna an… so klingt es noch fröhlich zu Beginn der Karwoche.

So eingestimmt zum umjubelten Einzug Jesu nach Jerusalem mit dem Bild der begeisterten Menschenmenge vor Augen, die Kleider und Palmwedel vor seinen Füßen ausbreitend.

Die Menschen huldigen Jesu wie einen König und rufen begeistert „Hosianna, gelobt sei der da kommt im Namen des Herrn“ und doch sind es die Gleichen aus der Menschenmenge, die nur wenige Zeit später an ihm Verrat üben, seinem Leiden zuschauen und verspotten, um ihn anschließend dem Tod am Kreuz auszuliefern. Wie kleinmütig und  ängstlich müssen die Menschen damals gewesen sein, dass sie nicht ihren Glauben an Jesus offen vertreten konnten und sich von denen haben mitreißen lassen, die dafür gesorgt haben, dass die Stimmung sich gegen Jesus richtete. Hätten wir heute auch so gehandelt? Hätten wir Jesus auch seinem Schicksal überlassen? Ja, ich denke auch in der heutigen Zeit fällt es uns nicht leichter klare Positionen zu beziehen. Sind da doch  die bekannten Ängste und die Zweifel das Richtige zu tun. Wer hört schon immer auf sein Herz? Wer handelt aus dem Bauch heraus?

Doch wäre nicht der Lebensweg Jesu so verlaufen und hätte er nicht uns den Weg geebnet , den Spott und Hohn ertragen, die Schmerzen ausgehalten, den Tod erduldet und uns von den Sünden befreit, was wäre dann?  Mit seinem Schicksal eröffnet uns Jesus neue Glaubens-und Lebenswege. Wir müssen sie nur gehen!

 

Von Bettina Geisel